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Wichtige Fakten

  • Vergegenwärtigen Sie sich, dass die täglichen Spritzen Ihr Kind beim Wachstum, sowie beim Aufbau seiner Muskeln und Knochen unterstützen. Außerdem wirkt sich die Behandlung positiv auf den Fettstoffwechsel aus.
  • Bei regelmäßiger Behandlung hat Ihr Kind die Möglichkeit, seine normale genetisch festgelegte Körpergröße zu erreichen.
  • Das Wachstumshormon wird täglich kurz vor der Schlafenszeit, unter Verwendung eines Pens mit einer besonders dünnen Spritzennadel gegeben. Auch wird nur eine sehr geringe Menge an Medikament gespritzt. All das führt dazu, dass der Einstich und das Spritzen des Wachstumshormons in der Regel kaum spürbar sind.
  • Dieses Wissen hilft Ihnen dabei, die Vorteile und die geringe Beeinträchtigung Ihres Kindes durch die Behandlung zu verstehen. Dadurch können Sie Ihr Kind besser unterstützen und ihm vermitteln, dass die Therapie etwas Gutes ist und ihm beim Wachstum hilft.

Tipps für eine tägliche Routine

  • Legen Sie am Abend einen Zeitraum für das Spritzen fest. Am besten direkt nach dem Zähneputzen und vor dem ins Bett gehen. Routine ist hier der Schlüssel! Sie hilft Ihnen und Ihrem Kind, die Behandlung ohne viel Nachdenken in den Alltag zu integrieren.
  • Häufig haben Eltern und ihre Kinder abendliche Rituale. Wie beim Zubettgehen: „Hände waschen, Zähne putzen und ab ins Bett …“. Hier können sie ihr abendliches Ritual erweitern „Hände waschen, Zähne putzen, Wachstumshormon geben und ab in Bett“.
  • Setzen Sie sich eine Erinnerung in Ihrem Smartphone oder stellen Sie einen Wecker, um die Routine beizubehalten. Die App Omnipal kann Ihnen bei der Entwicklung solcher Routinen helfen.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Behandlung

  • Sprechen Sie angstfrei und ehrlich[0] über die Behandlung und orientieren Sie sich an der Aufklärung aus der Kinderarztpraxis. Wenn Sie selbst Unsicherheiten und Probleme hinsichtlich des Spritzens haben, wenden Sie sich am besten nochmal an Ihren Facharzt und das Praxisteam. Mehr Tipps finden Sie weiter unten auf der Seite.
  • Erwähnen Sie gegenüber dem Kind jedoch nicht, dass es weh tun könnte. Laut einer US-amerikanischen Studie empfinden Kinder stärkere Schmerzen, wenn sie erwarten, dass es wehtut.
  • Lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihres Kindes darauf, wie wichtig die Wachstumshormonbehandlung ist und dass es sie davor schützen kann, schlecht zu wachsen und klein zu bleiben.
  • Vermeiden Sie zu komplizierte Details – je nach Alter des Kindes können Sie abwägen, wie viel Ihr Kind wissen sollte.
  • Strahlen Sie Ruhe aus! Wenn Sie Angst zeigen, können sich dadurch auch beim Kind eventuell vorhandene Ängste verstärken.
  • Vermeiden Sie beim Erklären Ihrem Kind gegenüber negative Formulierungen. Verwenden Sie positive Begriffe. Sprechen Sie beispielsweise nicht von Schmerz, sondern stattdessen von einem leichten Druckgefühl beim Spritzen. Vermeiden Sie auch die Formulierung „Du musst keine Angst haben“ – das führt genau dazu, dass die Angst ansteigt. Besser ist „Das schaffst Du“!
  • Verwenden Sie bei kleinen Kindern dem Alter entsprechend bewusst freundliche und positive Begriffe, wie „Zauberstab“ oder „Zauberpieks“.
  • Ist Ihr Kind frustriert und gestresst, reagieren Sie entspannt und mit einer klaren Wortwahl.
  • Meistens ist der Einstich nicht schmerzhaft. Die besonders feine Injektionsnadel und der gelernte Umgang mit dem Injektions-Pen sorgen dafür, dass so wenig wie möglich Schmerzempfinden entstehen kann.
  • Sprechen Sie mit Ihrer/m Ärztin/Arzt, wenn Ihr Kind Angst hat, und lassen Sie sich Tipps geben.

Tipps zur Durchführung der Behandlung

  • Diskussionen über die Therapie oder die Verabreichung der Spritzen mit dem Kind unmittelbar vor dem Spritzen, sollten vermieden werden. Versuchen Sie, dass das Spritzen innerhalb von 2 bis 3 Minuten erledigt ist.
  • Binden Sie, soweit sinnvoll, Ihr Kind mit ein und führen Sie den gesamten Vorgang gemeinsam durch. Sie können beispielsweise nach der Injektion gemeinsam bis 10 zählen, um abzuwarten, dass sich das Medikament am Injektionsort in der Haut verteilt hat.
    Kleiner Tipp: Damit das Medikament in das Unterhautfettgewebe gelangt, ist es für eine optimale Durchführung wichtig eine Hautfalte mit den Fingern zu bilden und die Nadel senkrecht zur Hautoberfläche beherzt und schnell einzustechen.
  • Da Kinder gerne die Kontrolle über eine Situation haben möchten, können Sie Ihr Kind wählen lassen auf welcher Seite die Spritze zum Einsatz kommt. Des Weiteren kann Ihr Kind selbst entscheiden, ob es beim Einstich hinsehen möchte oder nicht.
  • Ein Lieblingsbuch oder -Stofftier, Musik, kurze Filme etc. können für Ablenkung sorgen.
  • Falls Ihr Kind leicht schmerzempfindlich ist, können Sie nach vorheriger Rücksprache mit der Ärztin/dem Arzt, eine betäubende Creme oder ein betäubendes Pflaster verwenden. Alternativ können Sie auch vor dem Spritzen einen Kühlakku auf die Injektionsstelle legen. Dies kann dabei helfen, die Haut vor dem Einstich etwas zu betäuben und somit unempfindlicher zu machen.
  • Kinder beruhigt die Anwesenheit der Eltern – so kann es helfen, wenn das Kind bei der Injektion die Hand der Mutter oder des Vaters drückt.
  • Möglicherweise ist die Verwendung eines Nadelsichtschutzes bei Spritzenangst von Vorteil, damit Sie und Ihr Kind die Nadel nicht sehen.
  • Ältere Kinder oder Jugendliche können sich durch Atemübungen, wie tiefes Durchatmen oder Luft anhalten, ablenken.
  • Richtig durchgeführt ist der Einstich beim Spritzen kaum spürbar. Die sehr feine, sehr kurze Nadel und der gelernte Umgang mit dem Spritzen sorgen dafür, dass die Injektion problemlos erfolgen kann.

So motivieren Sie Ihr Kind – auch durch ein gesteigertes Wachstum

  • Wenn es darum geht die Behandlung durchzuhalten kann positives Zureden den Unterschied ausmachen. Unterstützen Sie Ihr Kind und erinnern Sie es daran, wie stark und tapfer es ist und warum es die Behandlung macht. Lob und Belohnung sind ein gutes Mittel.
  • Teilen Sie Ihrem Kind mit, welche Vorteile die Behandlung mit sich bringt: So kann das Kind genauso groß wie seine Klassenkameraden werden oder kann im Freizeitpark noch mehr Fahrgeschäfte fahren.
  • Eine kleine Belohnung, wie ein “Held:innen-Aufkleber“ nach jeder Behandlung oder immer wieder mal das Erfüllen eines kleinen Wunsches kann für Freude und Motivation sorgen.
  • Der Spaß darf nicht fehlen: Üben Sie vorab spielerisch mit einem Kinder-Arztkoffer das Spritzen, um dabei auch selbst einige Strategien für das richtige Spritzen zu erlangen.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind Beispiele anderer Kinder, etwa aus Patientenbroschüren, die die Therapie auch gemeistert haben.
  • Behalten Sie immer das Ziel der Therapie vor Augen: Ihr Kind wird durch das tägliche Spritzen wachsen.

Tipps & Techniken [1]

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Nicht nur Kinder und Jugendliche können Angst vor Spritzen haben, sondern auch die Eltern als ausführende Personen. Hier finden Sie Tipps, die Ihnen dabei helfen können, Ihre eigene Angst vor dem Spritzen loszuwerden

  • Ein Vorgespräch mit der/m behandelnden Kinderarzt/Kinderärztin zum Thema Spritzen und Ihren Ängsten kann dabei helfen, mögliche Vorurteile zu klären und die eigene Angst zu minimieren. Das Team in Ihrer kinderärztlichen Praxis kann Sie über die Möglichkeiten der Schmerzreduktion aufklären.
  • Ist Ihre Angst vor Spritzen jedoch sehr groß, ist es sinnvoll, besonders bei jungen Kindern eine zweite Person einzubinden, die das Spritzen übernimmt.

[2]

Diese Ratschläge und Ideen sollen Sie und Ihre Familie dabei unterstützen, die Herausforderung des täglichen Spritzens zu meistern und es so angenehm und entspannt wie möglich zu gestalten. Es liegt letztendlich in der Hand jeder Familie, individuell zu entscheiden, wie sie mit diesem Thema umgehen möchte und welche der bereitgestellten Tipps und Techniken für Sie besonders hilfreich sind. Das Ziel ist es, Ihnen eine Vielfalt an Ansätzen zu bieten, aus denen Sie diejenigen auswählen können, die am besten zu Ihrer speziellen Situation passen. Viele Kinder und Jugendliche lassen sich oft schon sehr früh motivieren, die Injektionen unter Ihrer Aufsicht selbst durchzuführen.

Verwendete Quellen im Überblick


[0] Angst vor Schmerzen verstärkt bei Kindern die Schmerzen (merkur.de)
[1] [2] https://www.eltern.de/gesundheit-ernaehrung/medizin/so-werden-impfungen-fuer-dein-kind-ertraeglicher-die-12-besten-tipps-12345554.html
Merkur.de: https://www.merkur.de/leben/gesundheit/angst-vor-schmerzen-verstaerkt-bei-kindern-schmerzen-zr-9915944.html

Doktor-Kinderzahn.de: https://www.doktor-kinderzahn.de/kinderzahnarzt-behandlungsarten.html

Urbia.de: https://www.urbia.de/magazin/gesundheit/kinder/schmerzlinderung-wenn-kinder-spritzen-kriegen

Eltern.de: https://www.eltern.de/gesundheit-ernaehrung/medizin/so-werden-impfungen-fuer-dein-kind-ertraeglicher-die-12-besten-tipps-12345554.html

www.kinderaerzte-im-netz.de: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/starke-angst-vor-spritzen-beginnt-sich-etwa-mit-fuenf-jahren-zu-verfestigen/

Kidshealth.org: https://kidshealth.org/en/parents/injections-tests.html?ref=search

The Magic Foundation: https://www.magicfoundation.org/Downloads/The-Most-Frequently-Asked-Questions-when-Beginning-Growth-Hormone-Therapy.pdf

RKI.de, Merkblätter zum Download: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/stressfrei-impfen/Schmerzreduktion_Tab.html?nn=2391120

RKI.de/epidbull, Kapitel 4.6: Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2024, Epid Bull 2024;4:1- 72 | DOI 10.25646/11892.3 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/04_24.pdf?__blob=publicationFile

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