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Alle Mythen und Fakten im Überblick

FAKTEN

Fakt: Es gibt einen Wachstumsleitfaden, an dem sich Eltern orientieren können.
Auch wenn jedes Kind in seinem eigenen Tempo wächst und es viele Einflussfaktoren gibt, die das Kindeswachstum beeinträchtigen können, gibt es dennoch Referenzwerte, die Eltern und Kinderärzte zum Vergleich zu Rate ziehen können. Obwohl das Wachstum in erster Linie von den nationalen Durchschnittswerten der einzelnen Länder abhängt, kann die folgende Übersicht hilfreicher sein, mit welchen Wachstumswerten bei Kindern von Geburt bis zur Pubertät zu rechnen ist.

 

Fakt: Ein Wachstumshormonmangel wirkt sich nicht auf die Intelligenz aus.
Ein Wachstumshormonmangel beeinträchtigt kognitive und mentale Fähigkeiten normalerweise nicht. Eltern können unbesorgt sein, denn jedes Kind wird in der Lage sein, genauso in der Schule mitlernen zu können wie seine Klassenkameraden. Wenn Kinder in der Schule Probleme haben, sollte man auch prüfen, ob die mangelnde Größe verbunden mit wenig Selbstvertrauen[0] und eventuelles Mobbing etwas damit zu tun haben, oder ob es andere Gründe dafür gibt[1].

Fakt: Es kann einige Zeit dauern, bis eine Wachstumsstörung diagnostiziert wird.
Bis der kinderendokrinologische Arzt feststellt, dass Ihr Kind an einem Wachstumshormonmangel oder an einer anderen wachstumsbedingten Erkrankung leidet, die eine Behandlung erforderlich macht, müssen mehrere Tests durchgeführt werden. Zu diesen Tests können Stimulationstests, Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie gehören.

Fakt: Die Behandlung mit Wachstumshormon lässt Kinder ihre normale Größe erreichen.
Das Wachstumshormon wird Ihrem Kind helfen, eine relativ normale Erwachsenengröße zu erreichen, die von der vererbten Größe in der Familie sowie von Umweltfaktoren, einschließlich seiner Ess- und Bewegungsgewohnheiten, abhängt. Die Therapie mit Wachstumshormon wird das Kind nicht zu groß werden lassen.

Fakt: Wachstumshormone sind im Allgemeinen gut verträglich.
Die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung mit Wachstumshormon wurde bei Wachstumshormonmangel und einigen anderen Erkrankungen, die mit kleiner Körpergröße einhergehen, in Studien bewiesen.

MYTHEN

Mythos: Ich kann nichts gegen die Wachstumsstörung meines Kindes tun.
Fakt: Sobald Ihr pädiatrischer Endokrinologe bestätigt hat, dass Ihr Kind einen Wachstumshormonmangel hat, wird er einen Behandlungsplan aufstellen. In ein paar Monaten nach dem Start der Behandlung, können Sie möglicherweise schon erste Ergebnisse sehen und erkennen, dass ihr Kind wieder besser wächst. Denken Sie daran: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser kann sie Ihrem Kind helfen, als Erwachsener die richtige Größe zu erreichen. 

Mythos: Es ist unsere Schuld, dass unser Kind zu klein ist[2]. Wachstumsstörungen können eine genetische Ursache haben.
Fakt: Ähnlich wie braune Augen an Kinder weitergeben werden können, ist auch die Körpergröße in den Genen definiert. Die finale Größe des Kindes hängt von der Größe der Eltern ab. Kinder kleiner Eltern werden also eher kleiner als Kinder mit großen Eltern. Für Wachstumsstörungen gibt es unterschiedliche Gründe[3], manche liegen im Einflussbereich der Eltern, andere aber auch nicht, wie zu frühe Geburt oder bestimmte genetische Erkrankungen. Ein Wachstumshormonmangel kann auch entstehen, ohne dass man die Ursache herausfinden kann, zum Beispiel weil der Körper nicht mehr genügend von dem Hormon produziert. Umso wichtiger ist es aber dann, den Wachstumshormonmangel so früh wie möglich mit dem Kinderarzt und dem Spezialisten für Wachstumsstörungen abklären zu lassen (Pädiatrischer Endokrinologe), um rechtzeitig das Wachstum wieder in Gang zu bringen. Mit dem Ende der Pubertät ist das Wachstum abgeschlossen.

Mythos: Mein Kind wird nie die Erwachsenengröße erreichen.
Fakt: Die Behandlung mit Wachstumshormon wird seit mehr als 35 Jahren angewandt, und Tausende von Kindern, die mit Wachstumshormon behandelt wurden, haben ihre Zielgröße im Erwachsenenalter erreicht. Es hat sich gezeigt, dass Kinder, die im Alter von 8 Jahren mit der Behandlung beginnen, eine normale Erwachsenengröße erreichen können. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Behandlung rechtzeitig gestartet wird, da sich mit der Pubertät die Wachstumsfugen verschließen.

Mythos: Hormontherapien sind gefährlich.
Fakt: Bei der Behandlung mit Wachstumshormon wird dem Körper nur der Anteil an Wachstumshormon zugeführt, der ihm fehlt zum Wachsen. Die Dosis berechnet der Facharzt individuell für jedes Kind, basierend auf der Erkrankung und dem Körpergewicht. Im Gegensatz dazu steht die Hormontherapie in den Wechseljahren, wo der Körper Hormone erhält, obwohl er im Alter nicht mehr so viel davon benötigt.

Mythos: Mein Kind kann bei sportlichen Aktivitäten nicht so gut mitmachen, weil es zu klein ist.
Fakt: Das kann man nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Verschiedene Faktoren wie Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Taktik tragen zum Erfolg in bestimmten Sportarten bei. Und je nach Sportart kann eine geringe Größe sogar ein Vorteil sein. Sport zu treiben ist viel mehr als nur herausragende Leistungen zu erbringen, die Technik zu perfektionieren oder gar zu gewinnen. Körperliche Aktivität ist der Schlüssel für die soziale, emotionale und körperliche Entwicklung von Kindern[4]. Eine ausgeglichene Routine sportlicher Betätigung in Verbindung mit Erholungsphasen ist ideal für Kinder.

Mythos: Kleinere Kinder werden IMMER schikaniert[5].
Fakt: Kinder können sehr direkt sein und darum auch offensichtliche Unterschiede ansprechen, wie zum Beispiel „Du bist wirklich klein“ oder „Warum bist du so klein?“, aber das muss nicht immer böswillig gemeint sein. Doch es gibt nach wie vor Kinder, die deswegen gemobbt werden. Es ist wichtig, Ihrem Kind beizubringen, wie es mit seiner Größe und Bemerkungen dazu umgehen kann. Wenn Sie offen darüber sprechen, werden Sie überrascht sein, wie gut sich auch die Kinder an die Unterschiede anderer anpassen können. Weitere hilfreiche Informationen zum Thema Mobbing finden Sie in unserem Artikel auf demlebengewachsen.de[6].

 

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